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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. IV

1845 - Heidelberg : Winter
Iv Vorwort zur dritten Auflage. wenigstens wieder näher zu bringen, — wiewohl bei einem Buche historischen Inhalts die stets durch fortgesetzte Forschungen und Aufhellungen sich selbst berichtigende und erneuernde Geschichte eine stereotypen-gleiche Aus- fertigung am wenigsten je zulasten wird. Dem mir von Seiten mehrerer Schulmänner (dar- unter auch Schulreferenten) kund gegebenen Wunsche, daß ich diesem Leitfaden auch ein ausführlicheres Lehr- buch (für Lehrer und vorgerücktere Schüler, so wie auch für andere Bildungsbegierige) zum Begleiter ge- den möchte, will ich, wenn mir anders Gott Kraft und Gesundheit dazu schenkt, nachzukommen suchen. Nur mögen die lieben und verehrten Männer, die mir diesen Wunsch zu erkennen gaben, bedenken, daß mir die Zeit zu einer solchen Arbeit sehr spärlich und abgerissen zu- gemessen ist, und sich daher gedulden, wenn die Er- scheinung derselben zögert. Indessen möge das vor- liegende Werkchen auch fernerhin von dem Segen be- gleitet seyn, dessen es sich bisher zu erfreuen hatte! Grünstadt in der bayr. Pfalz, den 17. Juni 1844.

2. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 5

1845 - Heidelberg : Winter
§. 2. Die Kainiten lind Sethiten. 5 Damit aber der Mensch seinen Glaubens- und Hoffnungs- blick nur vorwärts auf den Erlöser und auf das, durch denselben in erhöheter Weise wieder zu gewinnende Paradies richten möchte, so verschloß ihm die Gnadenvorsorge Gottes den Rückweg in das durch seine Schuld verlorne Paradies, und nöthigte ihn so, sich der W o h l t h a t der göttlichen Züchtigung zu überlassen, durch welche seinem Glaubens- gehorsam der Fluch der Arbeit zum Segen, und jseines Leibes Tod zum Leben seiner Seele werden sollte. 2. Die Kainiten und Sethiten. 2. 1-!ach der Einrichtung Gottes, „daß (Ap. 17, 26) von Einem Blute aller Menschen Geschlechter auf dem ganzen Erdboden" Herkommen sollten, „zeugete Adam einen Sohn", der jedoch, wie jedes seiner folgenden Kinder, nun „seinem (des gefallenen Adams) Bilde ähnlich war", während Eva, „die Mutter der Lebendigen," bei der Geburt jenes ihres ersten Sohnes Kain glaubte, in ihm den verheißenen göttlichen Erlöser („t>cu Mann, den Iehovah") geschenkt erhalten zu haben. Irrte nun freilick/ Eva in der Person, Weise und Zeit, so irrte sie doch nicht in der Sache, son- dern gab durch jene Worte zu erkennen, daß sie in Bezug auf die gottmenschliche Natur des Wiederherstellers der verlor-. nen Seligkeit die Verheißung Gottes recht verstanden habe. Zn Kain entwickelte sich der böse Keim zu solcher Stärke, daß er aus Neid seinen frommen Bruder Abel erschlug. Weil er aber, ungeachtet der Erkenntniß seiner Sünde, an- statt Vergebung zu suchen, an Gottes Barmherzigkeit ver- zweifelt, wird er unstät und flüchtig, und weiter gegen Mor- gen ziehend, baut er, einzig besorgt um sein Leben, eine Stadt zu seinem Schutze, und wird der Stammvater einer Nach- kommenschaft, die von Gott los und abgewendet lebt, obgleich sie nützliche Erfindungen macht, welche den Men- schen einen gewissen, jedoch unausreichenden Ersatz für die verlorenen Güter und Gaben gewähren.

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 11

1845 - Heidelberg : Winter
§. 4. Die Entstehung des Heidenthums. 11 konnte sich derselbe ihnen so wie früherhin offenbaren: denn „der natürliche (d. i. der durch die Sünde aus dem klaren Gotteslichte heraus- und in das trübe Naturlicht ein- getretene) Mensch vernimmt (aus sich selbst) nichts vom Geiste Gottes: es ist ihm eine Thorheit, er kann cs nicht erkennen." Den Sündebehafteten blieb nur noch das allgemeine Ge- fühl der Abhängigkeit von einem höhern Willen, dessen sie sich nicht erwehren konnten; ferner eine schwache Erin- nerung an einen frühern seligen Zustand, den sie sich ver- geblich zurückwünschten; dabei ein gewisses Schuldbewußt- seyn, das unaufhörlich nach Versöhnung treibt, und endlich eine aus dem Gefühl des eigenen, wie des allgemeinen Elends entspringende Sehnsucht, welche mehr oder minder stark nach einer endlichen Erlösung verlangt. Aus einem früher klar erkannten Gott wurde er ihnen nun immer mehr ein verborgener Gott, den sie zwar in ihrem Schuldgefühle und in ihrer Hülfsbedürftigkeit suchten, aber ihn allmählig nicht mehr von seinen geschaffenen Werken unterscheiden, daher ohne eine höhere Vermittlung nicht mehr finden konnten. Denn sie verwechselten die Wirkungen Gottes in der Natur mit Gott selbst, und in der Meinung, Gott dem Schöpfer zu dienen, dienten sie den höheren oder nie- deren Geschöpfen seiner sichtbaren oder unsichtbaren Welt. Und auf diese Weise entstanden ihnen eben so viele Götter, alö sie göttliche Hauptkräfte in der Natur wirken oder Kräfte des Geistes Gottes an ihrem Innern sich beur- kunden fühlten: denn ganz unbezeuget wollte Gott sich an ihnen keineswegs lassen, und auch ihre Geschicke leitete er mit seiner Allmachtshand zu einem von ihnen freilich uner- kannten Ziel. Getrieben von der unermeßlichen Schuld suchten sie das Verlangen nach Versöhnung durch selbstersonnene Reinigungs- und Heiligungsmittel zu stilleu; aber da ihre Gebete, Büßungen und Opfer mit dem wahren Mittelpunkte des Heils in gar entfernter und abgeleiteter Beziehung standen, so konnten sie, als Versuche einer nie möglichen Selbsterlösung,

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 50

1845 - Heidelberg : Winter
50 tz. 17. Der Zug durch rie Wüste. mit einer Reihe von Plagen heim. Obgleich seine eigenen Zauberer am Ende darin Gottes Finger sehen, so bleibt doch Pharao's Herz verstockt. Erst als der Herr die Ägypter mit dem Sterben der Erstgeburt schlug, — bei welcher Gelegenheit das Passah- mahl (zum Andenken an das sch o n e n d e V o r ü b e r g e h e n des Herrn vor den mit dem Blute des Lammes bezeichne- ten Thüren der Israeliten) eingesetzt ward,— dringt Pharao selbst in die Israeliten, das Land zu verlassen und die Ägyp- ter, welche Iehovah's Macht fürchten gelernt hatten, gaben ihnen gerne die Geschenke mit, welche die Israeliten von ihnen for- derten. So erfolgte denn gegen das Jahr 1800 v. Ehr. der Auszug der Israeliten aus Ägypten, nachdem sie 215 Jahre daselbst gelebt hatten. Pharao's Versuch, sie unmittelbar darauf mit Gewalt wie- der zurückzuholen, diente nur zu seinem Untergang, so wie zur Verherrlichung Gottes an Israel. 2. Der Zug durch die Wüste. §. 17. Eleich im Anfänge des Zuges in die Wüste erfahren die Kinder Israels verschiedene Gnadenerweisungen Gottes. Am Sinai angekommen offenbart sich ihnen Gott in seiner schreck- lichen Heiligkeit. Sie erhalten das heilige Bundesgesetz, das als Sittengesetz, Rechtsgesetz und Ceremonialgesetz von nun an das ganze innere und äußere Leben des Volkes zu ordnen bestimmt war. Das Ceremonialgesetz insbesondere mit seinen vor- bildlichen Beziehungen betraf die Stiftshütte, die Priester und Leviten, die Opfer und die Feste. Die Stiftshütte, als Nachbild der himmlischen Woh- nung Iehovah's, war in zwei Abtheilungen getheilt, in das Heilige und Allerheiligste, in welchem letzter» der Herr seine Befehle an Mosen ertheilte.

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 93

1845 - Heidelberg : Winter
tz. 38. Der athkiiäiscbe Bund und Athens Glan;. 93 Ä. Athens Vorherrschaft. J. Der athenäische Bund und Athens Glanz. §. 38. Vtßcii der spartanische König Pausanias auf einem Seezuge, auf welchem er Cppern und Byzanz von den Persern befreite, die Griechen der Inseln anmaßend behandelte, s o s ch l o ß e n s i ch diese lieber a n A t h e n an, a l s a n Sparta, obwohl letzteres bis jetzt noch den Vorrang be- hauptete. Ohnedieß hielt es Sparta zur Aufrechthal- tung der alten Sitteneinfalt für besser, seinen Antheil an den weitern Unternehmungen gegen die Perser aufzugeben, und beschäftigte sich zunächst mit den Angelegenhei- ten des peloponnefischen Bundes, dessen Haupt es immer blieb. Dadurch gewann Athen freiere Hand und wurde Haupt der ü b r i g e n griechischen Staaten des Fest- lands u n d d e r Inseln. Sein Streben gieng nun dahin, einerseits die Glieder dieses atheiräischen Bundes immer enger mit sich zu verbinden, um nach Außen gegen Sparta sich zu decken, anderseits nach Innen seinem Gemeinwesen die freieste Entwicklung zu geben. Auch hierbei waren Th emi- st o k l e s und A r i ft i d e s wieder am thätigsten. Da Athen, welches unterdeß aus seiner Zerstörung wieder aufgebaut worden war, durch Sparta's Eifersucht fortwährend gehindert wurde, auch seine Mauern wieder herzuftellen, so brachte es T h e m i st o k l e s durch List dahin, daß Athen den- noch seine Mauern erhielt. Auch betrieb er die Befestigung des neuen Seehafens P i r ä e u s, damit, wenn Athen zu Lande angegriffen würde, man sich in den Piräeuö zurückziehen und durch die Flotte vertheidigen könnte. Die Leitung der athenäischen Bundesangelegenheiten hatte Aristides unter sich, und da besonders Seeunternehmungen gegen Persien der Zweck dieses Bundes waren, wozu Geld und Schiffe gegeben werden mußten: so war Niemand ge- eigneter, die Beiträge jedes bundesgenössischen Staates gerecht

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 152

1845 - Heidelberg : Winter
152 $. 58. Der zweite Bürgerkrieg. bekämpfen, und durch die Volksgunst, in der er sich durch verschwenderische Freigebigkeit festsetzte, zum Besitz der höch- sten Macht zu gelangen. Um zu diesem Ziele ;u kommen, ersah er sich zu Werk- zeugen den durch seine Reichthümer einflußreichen C r a ssu s und den auf seinen Feldherrnruhm stolzen Po mp ejus. Pompejus indcß hatte gleich -hochstrebende Absichten, wollte sich aber dabei mehr an den Senat anlehnen. Doch als ihm der Senat seine asiatischen Einrichtungen nicht unbedingt be- stätigte, ließ er sich von dem klügeren Cäsar leicht zu einer- heimlichen Vereinigung bestimmen, die im Jahre 60 zwischen Cäsar, Pompejus und Crassus zu Stande kam und den Zweck hatte, sich mit Hülfe der Volkspartei in die oberste Gewalt zu theilen. Um aber diese oberste Gewalt allmählig allein zu bekom- men, gieng C ä sar's nächstes Streben dahin, sich noch größe- ren Kriegs rühm, ein ihm ganz allein ergebe- nes Heer, und Geld zur Bezahlung seiner Ungeheuern Schulden, so wie zur Unterstützung seiner Anhänger in Rom zu verschaffen. Daher ließ er a l s C o n su l sich vom Volke das eis- u n d t r a n ö a l p i n i s ch e Gallien n e b st I I- lyricum als Provinzen zur Verwaltung anweisen (58 v. Chr.) und späterhin deren Besitz auf weitere fünfiahre verlängern. Pompejus dagegen glaubte sein Ziel am ersten da- durch erreichen zu können, daß er stets in Rom blieb, um den Senat und das Volk nach, seinem Willen zu lenken: daß er daher, als er sich nach seinem Eonsulate die Provinz Spanien auf fünf Jahre geben ließ, wider das Gesetz nicht dahin abgieng, sondern deren Verwaltung von Rom aus besorgte. Crassus endlich, der bloß die Vermehrung seines Reich- thums zur Absicht hatte und sich deßhalb die Provinz Sy- rien hatte geben lassen, gieng dorthin ab und erlitt in einem ungerechten Kriege gegen dic Parthcr eine schmähliche Niederlage, ja kurz darauf auch, in einem verrätherischen Überfalle von ihnen, den Tod.

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 157

1845 - Heidelberg : Winter
§. 60. Anfang des römischen Kaiserreichs. t.°)7 die Schwester Octavians, verstieß, um ungestörter mit Kleopatra leben zu können, so wurde ihm, auf Octavians Betrieb, vom Senate der Oberbefehl in Asien abgesprochcn und der Krieg an Kleopatra erklärt. Die Heere und Flotten beider Theile zogen sich zusammen, und da Antonius auf den Rath der Kleopatra, von der er sich thörichterweise in den Krieg begleiten ließ, den Kampf zur See vorzoz, so kam es 31 zur entscheidenden Seeschlacht bei A- c t i u m, die nach der voreiligen Flucht der Kleopatra und des ihr folgenden Antonius, uicht nur den Sieg, sondern auch die Allein- herrschaft in Octavians Hände legte. Als Octavian nach Asien und von da nach Ägypten kam, und ihm alle Heere und Provinzen zufielen, gab sichanto- nius mit dem Schwerte, und Kleopatra durch giftige Schlangen den Tod. 5. Die Errichtung des römischen Kaiserreiches. 1. Die Regierung August's. §. 60. Von nun an beherrschte Cäsar Octavianus (mit dem nachher vom Senat ihm gegebenen Beinamen Au- gustus) das ganze römische Reich als eine Monarchie unter republikanischen Formen, indem er sich vom Senat und Volk allmählig alle Gewalten übertragen und von Zeit zu Zeit erneuern ließ, und so unter dem Titel P r i n- ceps (oder auch Imperator in umfassenderer Bedeutung als bisher) die höchste unumschränkte Macht besaß. Da einerseits das Volk (in welchem längst die alt- römischen Bürger den geringsten Theil ausmachten) zufrieden war, wenn es nur Brot und Spiele hatte; anderseits die Vornehmen der beständigen, Leben und Gut bedrohenden Bürgerkriege überdrüßig waren und nach Ordnung und Ruhe

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 162

1845 - Heidelberg : Winter
162 §. 61. Das Harren der Völker. bäers (eines Neffen Hyrkans) auf den Stuhl David's ge- setzt. Aber die Juden haßten den Eindringling wegen seiner Grausamkeit und Treulosigkeit, und sein Bemühen, sich den Juden dadurch gefällig zu machen, daß er mit großen Kosten den Teinpel zu Jerusalem in größerer und schönerer Weise umbauen ließ, half ihm nichts: vielmehr verstärkte seine Tyrannei die Sehnsucht der Juden nach Erlösung nur noch mehr. Und siehe! die Erlösung war für die, welche ihrer in Einfalt des lebendigen Glaubens harreten, vor der Thüre, und sie erlebten die Erfüllung des prophetischen Wortes: ^,Bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr suchet, und der Engel des Bundes, deß ihr begehret. Siehe, Er kommt, spricht der Herr!" — Und Der, welcher war „im Anfang das Wort, das bei Gott war, durch das alle Dinge gemacht sind," Der, welcher die durch Adams Sünde verlorene Ebenbildlichkeit Gottes im Menschen durch eine geistliche Neuschöpfung wiederherstellen sollte; Der, dessen sich die ganze Reihe der Urstammväter, der Patriarchen, der Propheten und der übrigen Gläubigen des Alten Bundes so lange her vertröstet hatte; Er, der „Abglanz des Vaters" und das „Ebenbild seines Wesens", „der Weg, die Wahr- heit und das Leben", „das Licht der Welt", das ewige Wort des ewigen Gottes — „ ward Fleisch und wohnete unter uns (und wir sahen seine Herrlichkeit als die Herr- lichkeit des eingebornen Sohnes vom Vater) voller Gnade und Wahrheit!" (Joh. 1, 1—14.)

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 244

1845 - Heidelberg : Winter
244 Z 88. Fortgang der Reformation. Gegnern, der allenthalben die lebhafteste Theilnahme erregte. Um die Sache zu unterdrücken, ließ der Papst Luthern zuerst durch den Legaten Ca je tan, dann durch den Gesandten v. Miltiz zum Widerruf auffordern. Luther, unter dem Schutze seines Landesherrn, verweigerte ihn, versprach aber zu schweigen, wenn auch seinen Gegnern Schweigen auferlegt würde. Aber sein Hauptgegner, der Professor der Theologie zu Ingolstadt, 0. Eck, schwieg nicht, sondern forderte Luthern zu einer Disputation in Leipzig heraus, in welcher Luther Äußerungen that, durch die er sich nicht bloß dem Papste, sondern der römischen Kirche selbst entgegensetzte. Während Eck nun nach Rom gieng, um dem Papste die Gefahr der Kirche vorzustellen, mehrte sich Luther's Anhang außerordentlich, indem der Bürg erstand in den meisten Städten, ein großer Theil des niedern Adels und die Mehr- zahl der H u m a n i st e n d. i. derjenigen Gelehrten, die das Studium der alten Sprachen betrieben, auf seiner Seite war. Dadurch ermuthigt, schrieb Luther zwei neue Schriften, worin er die römische Kirche in ihrem tiefsten Innern angriff, und womit er in noch weiteren Kreisen Zuneigung und Zustim- mung erlangte. Freilich kam jener Beifall nicht bei Alten einzig aus der Quelle des Glaubens; insbesondere suchten Franz von Sickingen, Ulrich von Hutten und deren Freunde die Reformation zugleich zur Erreichung politischer Zwecke zu benützen, die dahin giengen, dem Adel seine, durch den Land- frieden gehemmte Ungebundenheit und durch die Fürstenmacht geminderte Bedeutung wieder zu gewinnen. Luther selbst aber entzog sich ihren Anerbietungen, dem Evangelium ihre weltlichen Waffen zu leihen, durch die Mißbilligung jeder Gewalt in Sachen des Wortes Gottes. Jetzt aber, nachdem Luther die Fundamente des Papst- thums und der römischen Kirche also angegriffen, sprach der Papst den Bann über Luther's Lehren aus und verurtheilte seine Schriften zum Feuer. Da berief sich Luther auf ein

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 167

1845 - Heidelberg : Winter
§. 62. Gründung und Ausbreitung des Christenthums. 167 Erklärung, daß er Christus der Sohn Gottes sey, dem schmäh- lichen Kreuzestode, den er jedoch nicht gezwungen, sondern in selbstverläugnendem Gehorsam gegen Gott freiwillig für die Sünden der Welt übernahm, und durch diese Freiwilligkeit als sündloser Priester und sündloses Opfer zugleich allen den Seinigen die Frucht dieses Todes, die Vergebung der Sünden, erwarb, so daß fortan kein anderes Opfer zu ihrer Begna- digung nöthig ist. Mit seinem Tode schien zwar der Triumph seiner Feinde gesichert und die Hoffnung der Seinigen zu Schanden ge- worden zu sepn: aber nach drei Tagen erstand er wieder von den Todten und besiegelte durch diesen Sieg über den Tod die geschehene Erlösung. Nachdem er seinen Jüngern befohlen hatte, allen Völkern das Evangelium zu verkündigen und dabei der Mitwirkung des heiligen Geistes gewärtig zu sepn, nahm er durch seine Erhöhung in den Himmel sein Reich ein, um es von dort aus mit der ihm vom Vater verliehenen Gewalt auch auf Erden der Vollendung entgegenzuführen. Und da der Tag der Pfingsten erfüllet war, wurden die zu Jerusalem versammelten Jünger alle voll des heiligen Geistes, der über sie ausgegossen ward, und der Erfolg ihrer von diesem Geiste erfüllten Reden war, daß noch an diesem Tage zu den Fünfhunderten, die schon gläubig waren, 3000 Seelen durch die Taufe hinzugethan wurden, und so eine aus frommen Israeliten gesammelte Gemeinde zu Stande kam, die der Glaube an den gekreuzigten und auferstandenen Jesus von Nazareth, als den von Gott verheißenen, von den Pro- pheten verkündigten, von den Vätern gehofften, im Fleisch geoffenbarten Messias und König des Reiches Gottes vereinigte. Damit war der Grund zur christlichen Kirche gelegt, welche im Anfänge einem Senfkorne gleich, allmählig . zu einem Baume wachsen sollte, unter dessen Schatten alle Völker der Erde sollten Ruhe finden — und welche, gegründet auf den Felsen des Glaubens, d. i. auf „Christus des leben- digen Gottes Sohn", von keiner gegen sie anstürmenden Ge-
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